Integration von Flüchtlingen im Arbeitsalltag

Wenn wir über das Thema Fachkräftemangel sprechen, lohnt sich auch ein Blick auf die mögliche Integration von Flüchtlingen in unseren Arbeitsalltag. Damit dies gelingt muss man sicherlich ein paar Punkte beachten. Wenn es aber gelingt, Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren, haben wir ein wichtiges gesellschaftliches Ziel erreicht und den Unternehmen geholfen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Gewerbetreibenden waren diesbezüglich schon seit langem ein Vorbild.

Wie gelingt die Integration

Die erfolgreiche Eingliederung von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt erfordert gezielte Massnahmen. Unternehmen können dabei auf verschiedene Strategien setzen:

  • Sprachförderung: Die grösste Hürde für viele Geflüchtete ist die Sprache. Betriebe können mit Sprachkursen oder Tandem-Programmen helfen, die Deutschkenntnisse zu verbessern. Und wo lernt man eine fremde Sprache besser als im Berufsumfeld?
  • Praktika und Einstiegsprogramme: Unverbindliche Schnupperangebote ermöglichen es beiden Seiten, sich kennenzulernen. Unternehmen können so Talente entdecken und die Flüchtlinge sammeln erste Berufserfahrung in unserem Land.
  • Mentoring und Patenschaften: Ein erfahrener Kollege kann als Mentor helfen, Arbeitsabläufe zu erklären und soziale Integration zu fördern. Natürlich stehen hier auch erfahrene Fachkräfte von den Behörden zur Verfügung.
  • Anpassung der Qualifikationsanforderungen: Manche Abschlüsse und Ausbildungen werden in der Schweiz nicht automatisch anerkannt. Die Betriebe müssen deshalb flexibel sein und Weiterbildungen oder Qualifizierungsmassnahmen anbieten, um herauszufinden, was die jeweiligen Fachpersonen leisten können.

Eine Chance für die Unternehmen

Die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt hat viele Vorteile – sowohl für die Gesellschaft als auch für die Wirtschaft. Viele Branchen, insbesondere die handwerklichen Berufe, die Pflege oder Gastronomie suchen dringend Personal. Flüchtlinge können hier wertvolle Arbeitskräfte sein. Es ist aber nicht nur für die Unternehmen eine grosse Chance. Auch für die Gesellschaft ist die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt essenziell. Durch die Arbeit haben die Flüchtenden eine Chance, selbst einen Beitrag an unser Sozialsystem zu leisten und nicht mehr auf die staatliche Unterstützung angewiesen zu sein. Das entlastet unser Sozialsystem und stärkt die Wirtschaft.

Durch den Kontakt mit Kollegen werden auch soziale Verbindungen geschaffen. Die Verbindlichkeit steigt und eine Eingliederung in die Gesellschaft wird erleichtert. Das verringert auch Frustpotenzial, welches in einem fremden Land nach einer oftmals sehr schwierigen Vergangenheit selbstverständlich vorhanden ist. Die unterschiedlichen Erfahrungen und Kulturen können uns helfen, die Perspektiven zu erweitern und durch diese Vielfalt neue Ideen und Ansätze ins Unternehmen zu bringen.

Natürlich gibt es auch bürokratische Hürden zu überwinden. Arbeitsgenehmigungen und Aufenthaltsstatus müssen geprüft werden. Ein gezieltes Recruiting sowie eine gute Zusammenarbeit mit den Behörden helfen aber, diesen Schritt zu meistern. So wurden Brückenangebote, die INVOL Lehre oder auch das Programm Perfecto Futura für Gastrobetriebe geschaffen. Und nicht zuletzt müssen die Unternehmen eine offene Unternehmenskultur leben, um die unterschiedlichen Arbeitsweisen und Erwartungen ohne Missverständnisse zu etablieren.

Integration als gemeinsame Aufgabe

Die Eingliederung von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt ist eine Herausforderung, aber auch eine grosse Chance. Unternehmen profitieren von neuen Arbeitskräften und Perspektiven, während Geflüchtete eine nachhaltige Zukunft aufbauen können. Mit gezielten Massnahmen und Offenheit kann die Integration gelingen – zum Vorteil aller Beteiligten.

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